Minimierung des Kostenrisikos einer immer teurer werdenden privaten Krankenversicherung

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Privat versicherte Freiberufler, Selbstständige oder auch besserverdienende Angestellte kommen in den Genuss einer leistungsfähigen privaten Krankenversicherung. Sie wollen sich im Krankheitsfall erstklassig versorgt wissen und es geht in den wenigsten Fällen darum, noch geringere Beiträge als in der gesetzlichen Krankenversicherung zu bezahlen. Die Leistung steht im Vordergrund und auch der Wunsch nach schneller Hilfe und nicht zeitraubenden Wartezeiten, die zwangsläufig zu Lasten der selbstständigen beruflichen Existenz gehen. Dies ist angenehm und dem Lebensstandard erfolgreicher Selbstständiger angemessen. Insoweit stellt sich nicht die Frage nach einem Wechsel in die gesetzliche Krankenkasse. Zu Problemen und Ängsten führen bei der privaten Krankenversicherung die jährlich steigenden Beiträge. Bei Versicherten in der Altersklasse 50+ stellt sich dann spätestens die Frage, ob der Versicherte bei Monatsbeiträgen zwischen 700 € und 1.100 € im Ruhestand mit seinen Einkünften überhaupt noch in der Lage ist, diese Beiträge zu bezahlen oder ob diese sein geringeres Alterseinkommen zu stark belasten. Aus der Alltagspraxis einer Wirtschafts- und Steuerberatungskanzlei nun nachfolgend ein u.E. interessantes Modell um auch diesem Problem entgegen zu treten.

Beispielfall: Selbstständiger, 59 Jahre alt, privat versichert

Aktuell: Monatsprämie: 727 € bei einer Selbstbeteiligung von 500 € p.a.

Lösung: bei gleichem Leistungstarif, Erhöhung der Selbstbeteiligung auf 3.500 € p.a.

Neue Monatsprämie: 276 €, Tarifersparnis = 451 € je Monat = 5.412 € je Jahr.

Es ist an dem belegbaren Beispielfall leicht zu erkennen, dass allein durch die Erhöhung der Selbstbeteiligung um 3.500 € je Jahr, die Prämie, bei sonst gleichen Leistungen um 5.412 € sinkt. Die erhöhte Selbstbeteiligung kann aus der ersparten Prämie leicht zurückgelegt werden.

Tipp: Im Beispielfall hat der Unternehmer jedoch in einem zweiten Schritt die monatliche Prämienersparnis zum Abschluss einer privaten Altersrentenversicherung genutzt. Dies ist die Empfehlung, bei einer Umwandlung der Prämienersparnis in eine weitere Altersversorgungsabsicherung, egal ob Rentenversicherung oder einer Wertpapieranlage etc., kann der Versicherte die Zusatzrente zur Finanzierung seiner Krankenversicherungsbeiträge im Alter nutzen. Das Risiko im Alter, die Krankenversicherungsbeiträge nicht mehr zahlen zu können, wird minimiert. Im Beispielfall wurde mit der monatlichen Prämienersparnis selbst im Lebensalter von 59 noch eine Rentenversicherung (ab 67) abgeschlossen, die dann zu einer Altersrente von 280 € (inkl. Dynamik von 5 %) führt.

Damit sind die Krankenversicherungsbeiträge im Alter weitgehend finanziert.

Viel besser sehen diese Berechnungen aus, wenn sich ein Selbstständiger dieser Problematik im Alter von 30 Jahren stellt und nicht erst wartet, bis ihm die Zeit davon läuft und das Geld buchstäblich knapp wird. Die Thematik umfasst noch eine Vielzahl von Problemfeldern, die im Einzelfall fachlichen Rat erfordern. Dieser kann oft nicht von Verkäufern von Bank- und Versicherungsprodukten geleistet werden. Ein Wissen um Lösungsmöglichkeiten seitens des Betroffenen ist hier von geldwertem Vorteil.

Siehe auch: Artikel FAZ vom 18. 6.2013 „So wechseln Sie Ihre Krankenversicherung„.

18.07.2013

Dieter P. Gonze

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